22. Juli 2015

Bitte nicht nachmachen...

Ja, ich habe es euch versprochen! Ich werde euch nicht nur schöne tolle Torten präsentieren, sondern auch die Missgeschicke, die mir während der Herstellung passiert sind. So einen Fall möchte ich euch nun heute präsentieren: flüssiger Isomalt ist extrem heiß!

Was ich eigentlich vorhatte klingt doch super: Ich wollte Zucker ziehen! Also habe ich mir Isomalt aus dem Internet bestellt und auf dem heimischen Herd erhitzt.



Die Masse wird zunächst klumpig und dann flüssig und wenn man es etwas köcheln lässt, wird das Ganze auch wunderbar klar. Das habe ich dann in eine Silikonform gegossen und etwas gewartet, bis aus dem flüssigen Isomalt eine knetbare Masse geworden ist.



Hier fällt schon einmal der erste Schleier. Das Zeug ist dann nämlich immer noch wirklich heiß. Selbst Handschuhe helfen hier nicht. Also hab ich mir hier schon die Finger gut verbrannt. Die Krux an der Geschichte: das Isomalt wird schnell "kalt". Also, was man als kalt bezeichnen kann... Und wenn der Isomalt kalt wird, lässt er sich nicht mehr formen. Da ich keine Wärmelampe besitze, ging so meine Vorstellung "mal schnell Zucker zu ziehen" den Bach hinunter.




Nun begann mein Kopf zu arbeiten, was ich mit dem Isomalt noch machen könnte - man kann den harten Klumpen nämlich wieder schmelzen und von vorn anfangen. Ich hatte da doch mal gesehen, dass man Schalen aus Schokolade und Blasen mit Gelatine und Luftballons machen kann. Vielleicht könnte das auch mit Isomalt gehen?

Um es vorne wegzunehmen: ES GEHT NICHT!!!

Ich habe mir also einen Luftballon gesucht und diesen nur leicht aufgepustet - etwa 15 cm Durchmesser. Diesen drückte ich sodann in das wieder flüssige Isomalt. Einmal gucken: Ja klappt! Super! Zweimal gucken: BENG!



Der Luftballon ist zerplatzt. Nicht so, wie man es kennt, dass der Ballon einen großen Riss bekommt und kaputt ist, nein! Durch den Zucker auf dem Luftballon ist er schier explodiert. Tausende kleine heiße Isomalttropfen (und auch einige große) machten sich auf den Weg durch meine Küche, um dann unter anderem auf mir zu landen.

Ich kann euch nur sagen: Der Isomalt, der so ca 170°C hatte, kühlte auf der Haut nur sehr langsam ab. Er brannte sich regelrecht in die Haut. Das Ganze wie Siegellack vom Arm zu popeln ist eine Sache, aber es aus den zugeklebten Augen und Wimpern zu ziehen eine andere... Das Ergebnis seht ihr nun hier. Schöne Verbrennungen, die mich länger daran erinnern, dass man nicht immer alles ausprobieren muss.

Um jetzt noch denen entgegen zu wirken, die jetzt denken "Na, das war doch logisch! Ist die doof!" Ja, ich hatte damit gerechnet, dass der Ballon explodiert. Schließlich ist der Isomalt ja sehr heiß und der Luftballon könnte das nicht unbedingt mögen, aber ich habe nicht damit gerechnet, dass er mit so einer Wucht explodieren würde...

Diese Episode können wir nun also unter "Lernen durch Schmerz" abhaken. Auf Bilder von meinen Verletzungen habe ich mal verzichtet. :)

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